Wenn es um Alpakas geht, so ist vor allem deren Geschichte interessant. Schon vor über 5000 Jahren wurden Alpakas domestiziert. Die ältesten Zeugnisse dieser liebenswerten Tiere stammt aus einer Zeit 1000 Jahre vor den Pyramiden von Gizeh. Adelige Inkas demonstrierten ihren Reichtum durch die Anzahl der Alpakas, die sie besaßen, und indem sie ihre wunderschöne Fellbekleidung zur Schau trugen. Der Handel mit Alpaka-Fell war 2000 Jahre nach den großen Pyramiden die Quelle der florierenden Wirtschaft Südamerikas. So blieb es mehrere Tausende Jahre, in denen diese zauberhaften Tiere den Reichtum und den Wohlstand ihrer Inka-Besitzer vermehrten, bis im 17. Jahrhundert spanische Eroberer das Inka-Reich eroberten. Die Inkas flohen vor den Spaniern und nahmen eine begrenzte Anzahl der wertvollen Tiere mit in das Hochland der Anden. Hätten sie das nicht getan, würde es heute wohl keine Alpakas mehr geben. Der besondere Charme dieser mysteriösen Tierart ist ein wohlbehütetes Geheimnis außer für diejenigen, die das Privileg haben, eines dieser edlen Tiere zu besitzen. Alpakas werden mit 4 Jahren geschlechtsreif und können sich bis zum Alter von 16 Jahren fortpflanzen. In den Anden liegt die Paarungszeit im August und September. Ungefähr alle 11 Monate fohlen die Alpakas. Bei der Geburt wiegen die kleinen Wollknäule 7-10 Kilo. Sie werden 15-25, manche sogar bis 30 Jahre alt. Sie leben bevorzugt in Höhenlagen von 3500 bis 4000 Meter auf Farmen in der ganzen Welt. Das Alpaka hat ein sehr dickes Fell, damit es im kalten Klima der Anden überleben kann. Der lange Hals hilft ihm, in bergigem Gelände Feinde und Raubtiere frühzeitig zu entdecken. Alpakas sind Vegetarier. Sie ernähren sich von Gras, Samen, Bäumen und Sträuchern. Es hat spezielle Magensäfte, die ihm helfen, 50% mehr Nährstoffe aufzunehmen als beispielsweise ein Schaf, so dass es auch in sehr kargen Gegenden überleben kann. Alpakas sind Beutetiere für Pumas, Leoparden und andere Raubtiere. Nach der Invasion der spanischen Eroberer waren die Alpakas in einigen Regionen Südamerikas fast ausgerottet. Inzwischen leben ungefähr 3,5 Millionen Tiere wild in den Bergen. Alpakafasern Wer kennt sie nicht, die kratzigen Alpakapullover, die auf Weihnachtsmärkten für kleines Geld angeboten werden? Was haben die feinen Fasern, die wir hier anbieten, mit diesen Pullovern gemeinsam? Sie wachsen auf Tieren der gleichen Rasse, das ist aber auch schon alles.
Alpakafasern werden nach der Feinheit ihrer Fasern klassifiziert. (Quelle: Alpaca Fibre Preparation, von Cameron Holt in: 2000: The British Alpaca Society, First International Conference):
- Baby Royal: unter 20,0 Mikron
- Baby Alpaca: 20,1 – 23.0 Mikron
- Superfine: 23.1 – 26.9 Mikron
- Medium: 27 – 30.9 Mikron
- Strong: 31 – 35.9 Mikron
- Coarse: 36 Mikron & dicker
Um die allerfeinsten Fasern zu gewinnen, muss die Wolle immer wieder und wieder mit immer feineren Kämmen ausgekämmt werden. Als "Royal" kann übrigens nur 1% der weltweit geernteten Alpakawolle klassifiziert werden. Fasern von über 30 Mikron kratzen - da sind sie wieder, unsere billigen Weihnachtsmarkt-Pullover! Vicunas sind übrigens Alpakas mit einer Faserfeinheit von 11-15 Mikron. "Die Zellenstruktur der Faser ermöglicht eine Weichheit, unerreicht von den meisten Luxusnaturfasern. Warum ist Alpaka so weich? Warum fühlt sich Alpakawolle mit 26 micron weicher an als Schafwolle mit 26 micron und warum fühlen sich feinere Alpakagrade an wie Cashmere? Das liegt an der Höhe der Schuppen. Ein Haar besteht aus verschiedenen Schuppen, die ineinander greifen, und da, wo der Übergang zu einer anderen Schuppe ist, entsteht ein Absatz, welcher als Höhe der Schuppe bezeichnet wird. Die Höhe der Schuppen beim Alpaka beträgt nur 0,4 Mikron, während sie bei Schafwolle 0,8 Mikron beträgt. Dadurch fühlt sich Alpaka weicher an." (Alpakazuchtverband Deutschland e.V. auf seiner Webseite) Die Alpakafasern sind besonders leicht und durch ihre natürliche Kräuselung können sie kleine Luftbläschen einschließen und wirken so besonders wärmend. Alpaka fusselt und pillt kaum, weil die Fasern recht lang und somit gut in den Faden eingesponnen sind.